Wiener Kupfertafeln anno 1993

Wien ist, wie viele andere österreichische Städte, eine alte Stadtausstellungsstadt, in der das Stadtausstellungsprogramm im vorigen Jahrtausend eingeführt wurde. Kupfertafeln wurden in den einzelnen Bezirken situiert und dienten als eine Art „Bezirkswegweiser“. Ein sehr schönes Exemplar wurde 1993 beim Wiener Stadionbad in der Nähe des Ernst-Happel-Stadions (vormals Praterstadion oder auch Wiener Stadion genannt) aufgebaut. Das beiliegende Bild ist im Zuge der Auslieferung und Montage dieser Kupfertafeln entstanden. Hans-Dieter Grosz (links), der Gründer der Kupferschildermanufaktur, Vater von Eckhard Grosz und Großvater von Stefan Grosz, hat die Auslieferungen persönlich durchgeführt. Ein Mitarbeiter, Herr Schloyer, half bei dieser Auslieferung mit. Eine Anekdote berichtet, dass in den frühen 70er Jahren bei einer Auslieferung Kupfertafeln nach Tirol ein Malheur passierte . Zwei Zimmerer unserer Manufaktur kamen mit dem KleinLKW, mit dem Lieferungen durchgeführt wurden, von der Straße ab, landeten im sogenannten Straßengraben und waren das Auto und die Schilder beschädigt, sodass diese Lieferung nicht durchgeführt werden konnte. Seit diesem Zeitpunkt hat Hans-Dieter Grosz jede Lieferung immer persönlich erledigt, quasi nach der Devise: „Wenn schon jemand in den Graben fährt, möchte ich das selber sein“. Damals wurden sehr viele Schilder auch nach Italien geliefert und hat Hans-Dieter Grosz auch diese sehr strapazierenden Fahrten mit langwierigen Verzollaktionen selbst durchgeführt. Die Anzahl der Helfer wurde durch die Größe der jeweiligen Schilder bestimmt und von der Tatsache, wie viele Personen notwendig waren, die Schilder zu heben und zu montieren. Das Bild fängt die entspannte Stimmung nach einer gelungenen Montage ein. Man gönnt sich noch eine Zigarette und macht sich danach auf den Heimweg nach Graz, wo die Kupfermanufaktur beheimatet war.

Fr, 01. Februar 2013

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